Und was habe ich damit zu tun?
Ich hörte dich diese Worte sagen. Du hast mir damals von deinem Buch erzählt. Jetzt fallen mir deine Worte wieder ein. In einem anderen Zusammenhang. „Ja, genau. Das war eine gute Frage“, erinnere ich mich. „Was habe ich damit zu tun?“ „Verantwortlich sein“ und „sich verantwortlich fühlen“ sind zweierlei Dinge. Ich möchte rennen. So schnell ich kann. Ich will das nicht. Das ist mir zu viel. Zu groß. Angst. Ich spüre Angst. Ich kann kaum noch atmen. Ich muss hier weg. Ich werfe einen Blick nach oben zum Himmel (als wüsste ich, dass Gott – die zentrale Schaltstelle für mein Leben – da oben sitzt) und rufe: „Echt jetzt???“ Meine Ungläubigkeit und Verzweiflung in meiner Stimme ist nicht zu überhören. „Warum gerade ich?“
Einige Wochen später sollte ich die Antwort darauf bekommen: „Weil es deine Bestimmung ist“, höre ich meinen ZEN-Meister ruhig und klar sagen. Ich schnaubte laut, als würde es etwas ändern. Hätte ich doch nicht gefragt. Aber nicht zu fragen, hätte nichts daran geändert. Das wusste ich im tiefsten Inneren. In mir drin kannte ich die Antwort bereits.
Die Zeichen in den letzten Monaten – nein, in den letzten Jahren – waren nicht zu übersehen. Eigentlich gab es diese Anzeichen schon mein ganzes Leben. Ich brauchte nicht spirituell zu sein, um sie lesen zu können. Das konnte ich bereits als kleines Kind.
„Weil es deine Bestimmung ist“, murmele ich leise vor mich hin. Puuuuuh. Mein Verstand sucht immer noch nach einem Ausweg, nach einem Schlupfloch. Hier muss es doch irgendwo einen Programmierfehler im System geben. Aber meine Tränen, die jetzt in meinen Augen aufsteigen, entlarven die Stimme meines Verstandes. Mein Herz hat die Botschaft längst verstanden. Es ist wahr. Es IST meine Bestimmung.
„Kneifen gilt nicht“, mit dieser Bemerkung hatten wir uns als Kinder schon aus der Reserve gelockt. Aber jetzt fühlt es sich anders an. Viel bedeutender, viel größer, viel schwieriger. Heute an „Tag 3 der ausgesprochenen Wahrheit“ (so nenne ich ab jetzt meinen Wendepunkt) habe ich immer noch keine Ahnung, wie ich das machen soll. Wie lebe ich meine Bestimmung? Sie zu kennen, ist das eine. Sie zu leben, ist etwas anderes.
Warum erzähle ich dir das alles? Ich möchte dich mitnehmen auf meine Reise. Ich möchte dir zeigen, dass starke Menschen nicht immer stark sind. Ich möchte mit dir teilen, wie ich meine Bestimmung mit Leben fülle. Ab dem Zeitpunkt, wo ich zum zweiten Mal geboren wurde. Denn so empfinde ich meinen Wendepunkt: Als meine zweite Geburt. Veit Lindau würde jetzt sagen: „Die erste Geburt ist, wenn du auf diese Welt kommst. Die zweite, wenn du verstehst, wofür du hier bist.“
Als ich fertig bin mit dem Schreiben, lehne ich mich in meinem Stuhl zurück und flüstere leise: „I wish you the happiest birthday…“
Na dann, los geht’s!
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Deine Kati